top of page

ZELLSPEICHER BLOCK 01/02

 

 

 

Bei einer Begehung am 25. Juni 2009 hat Marinus van Aalst im angrenzenden Gelände des Ettlinger Kunst-vereins Bodenproben gesammelt. Daraus hat er sechs Erd- und Rinden/Holzspannhäufchen herausgesucht und den Humus mitsamt seinen in ihm schlummernden Samen und Getier als "Zellplasma" in jeweils eine transparente Tüte gepackt. An der Decke im Ausstellungsraum unter grell strahlenden, aus Regenrinnen konstruierten Neon-leuchten aufgehängt, steckt in jedem Beutel ein dünner Plastikschlauch, der zu einem gemeinsamen Trog führt.

 

Assoziationen an den Tropf von Infusionen in Kranken-häusern sind beabsichtigt und knüpfen bewusst an die einstige Nutzung des Ettlinger Kunstvereinsgebäudes als Lazarett und Altersheim an.

 

Mit seiner formal und funktional an ein Laboratorium erinnernden Installation erforscht Marinus van Aalst vor

Ort, welches Energiepotential in diesen Proben steckt. Der

Künstler setzt den Ausstellungstitel "Natur forte" hier ganz

praktisch um. Er destilliert quasi die Natur und sammelt die Konzentrate (Gärungsgase, Bakterien, Kleinstlebe-wesen, Wasser) in einer Wanne.

 

Man kann auch sagen: Er möchte der Natur eine Gesetz-mäßigkeit abtrotzen, eine These bestätigen. Auch Asso-ziationen an Legebatterien sind möglich. Der Natur wird hier buchstäblich etwas abgepresst. Möglicherweise wird sie sogar ausgenutzt?

 

(Marko Schacher)

<<< Video

bottom of page